Kein Filter, keine Retusche: Was Porträtfotografie im Journalismus leisten muss

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In einer Welt, in der Bilder täglich millionenfach produziert und konsumiert werden, bleibt das Porträt eine der kraftvollsten Formen fotografischer Erzählung. Besonders im Fotojournalismus ist das Porträt nicht bloß ein ästhetisches Mittel – es ist ein Werkzeug zur Verdichtung von Geschichten, zur Würdigung von Persönlichkeiten und oft auch zur Konfrontation mit der Realität. Aber was macht ein gutes Porträt im journalistischen Kontext wirklich aus?

Zwischen Kunst und Journalismus: Wo Fotografie Geschichten erzählt

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Street Photography und Reportagefotografie: Zwei verwandte und doch grundlegend verschiedene Ansätze, um die Wirklichkeit mit der Kamera festzuhalten. Während die eine den flüchtigen Moment künstlerisch einfängt, will die andere umfassend informieren und Zusammenhänge erklären. Wo verlaufen die Grenzen – und wie verändern sich diese in der zeitgenössischen Fotografie unseres Jahrhunderts?

„Viele meiner Kollegen wurden umgebracht“ – als Kameramann im Irak

Aus dem Archiv

Der Irak ist eines der gefährlichsten Länder weltweit für Journalisten. Jedes Jahr werden kritische Medienschaffende inhaftiert, ermordet oder sie verschwinden einfach spurlos. Der Irak belegt auf der Liste der Pressefreiheit, die von Reporter ohne Grenzen jährlich herausgebracht wird, aktuell Platz 162 von 180. Allein in diesem Jahr starben sechs Reporter unter bis dato ungeklärten Umständen. Aso Quader (36) hat in seinem Heimatland Irak unter schwierigsten Bedingungen als Fotojournalist und Kameramann gearbeitet. In dem folgenden Gespräch erzählt er von auf ihn abgefeuerten Schüssen und gegen ihn gerichteten Morddrohungen, aber auch von seiner Faszination für den Journalismus und der Leidenschaft, mit der er diesen Beruf ausübt. Das Interview erschien am 20. November 2020 im Kohero Magazin.

Zwischen Idealismus und Realität – da, wo Geschichten entstehen

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Manchmal fragen mich Leute, warum ich das eigentlich mache. Warum ich Journalistin bin – mit Kamera, Notizbuch und viel Geduld. Warum ich oft stundenlang unterwegs bin, irgendwo draußen warte, in der Hitze, im Regen, in der Kälte. Warum ich mir den Rücken mit schwerer Ausrüstung krumm trage, warum ich Augenblicke suche, die vielleicht nie passieren – oder in einer Sekunde vorbei sind. Und warum ich all das tue, obwohl der Verdienst oft kaum reicht, um Miete und Lebenshaltung zu decken. Die Antwort ist einfach – und gleichzeitig alles andere als rational: weil ich nicht anders kann.

Willkommen, Tom Stein: unser neuer Fotograf im Redaktionsteam

Gastfotograf: Photomatom (Tom Stein)

Seit heute bin ich nicht mehr allein bei diesem großartigen Fotoprojekt – ich freue mich sehr über die Unterstützung von Tom Stein. Tom – bekannt unter dem Künstlernamen Photomatom – lebt und arbeitet in Hinkel, Luxemburg. Als leidenschaftlicher Street Photographer folgt er seiner Faszination für jene flüchtigen, oft übersehenen Momente im urbanen Alltag. Autodidaktisch geprägt und visuell hochsensibel, entdeckt er mit seiner Canon R5 außergewöhnliche Szenen, die im Alltäglichen verborgen liegen. Seine Arbeiten sind keine Inszenierungen, sondern stille Beobachtungen – präzise, sensibel eingefangen und voller Ausdruckskraft. Ab heute wird Tom regelmäßig seine Bilder hier im Blog präsentieren. Den Auftakt macht die ausdrucksstarke Fotografie „défilé“ – ein Bild über Bewegung, Präsenz und das, was im Vorübergehen sichtbar wird.

Authentizität im Fokus: Warum ehrliche, unbearbeitete Bilder im Fotojournalismus unverzichtbar sind

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Wie weit darf ein Reportagefotograf gehen, wenn es um die Bearbeitung seiner Bilder geht? In einer Zeit, in der Fotos in Sekunden um die Welt gehen, wächst auch die Verantwortung für ihre Authentizität. Reportagefotografie will dokumentieren, nicht inszenieren – was aber passiert, wenn die Nachbearbeitung über Kontrast und Helligkeit hinausgeht? Wo endet Korrektur, wo beginnt Manipulation?

Einladung: Lassen Sie uns gemeinsam einen Blick auf Ihre Bilder werfen

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Sind Sie Fotojournalist*in? Kommen wir ins Gespräch. Die neue Reihe „Stimmen der Bildmacher – Fotografen im Dialog“ ist mehr als ein Interviewformat – es ist eine Einladung, den Menschen hinter der Kamera sichtbar zu machen. Nicht nur Ihre Bilder interessieren mich, sondern auch die Gedanken, Zweifel und ethischen Fragen, die Ihre Arbeit prägen. Ich lade Sie ein, in einem offenen Dialog – persönlich bei einer Tasse Kaffee oder digital per Zoom – von Ihrer Leidenschaft für starke Bilder, der Verantwortung, die Sie tragen, und Ihren Erfahrungen im Spannungsfeld des heutigen Fotojournalismus zu berichten.

Ich freue mich auf ein lebendiges und inspirierendes Gespräch auf Augenhöhe – entspannt, aber fokussiert. Das Endergebnis ist ein ausführliches, vielschichtiges Porträt Ihrer Person, das auf dem Fotoblog www.mebehindthecamera.de veröffentlicht wird.

Wenn Sie Interesse haben oder Fragen, melden Sie sich gerne telefonisch unter 0176 60 89 75 65 oder per Mail an sophie.laura.martin@gmx.de.

Foto Credit: Kalden Swat